Wie kann sich unsere Gesellschaft so gestalten, dass sie mit sich selbst zufrieden ist?

Diese Frage ist sicher für Leserinnen des Buches interessant und ich bin gespannt auf den Austausch. Im Buch gibt es ja Ansätze dazu (z.B. Bürgerinnenräte). Das würde ich gerne vertiefen. Z.B. wie Formate, bei denen sich zufällig ausgewählte Personen austauschen, öfters zur Anwendung kommen könnten ( Die Wirkung kommt ja durch die Anwendung ).

Schön dich hier zu lesen, @Wolfgang! :slight_smile:

Mein spontaner Gedanke dazu: Ich bin ja Teil der Gesellschaft, ich gestalte sie ja jeden Tag (wenn auch manchmal oder vielleicht sogar oft nicht in diesem Bewusstsein). Wenn ich mir nun wünsche, sie durch das Zusammenkommen von zufällig ausgewählten Personen zu gestalten, so würde ich wohl Personen zufällig wählen und einladen, zu einem Thema zusammenzukommen.

Kannst du dich erinnern, wo du das Stichwort „Bürger:innenräte“ im Buch gefunden hast, @Wolfgang? Ich hätte Lust, noch mal den Kontext nachzulesen. (Ich habe mir schon manchmal eine digitale Version gewünscht – nicht zum Lesen, aber zur Suche nach Stichworten.)

Was meint ihr anderen? Wie kann sich unsere Gesellschaft so gestalten, dass sie mit sich selbst zufrieden ist?

Hallo, an dieser Stelle im Buch bin ich noch nicht.

Eine Gesellschaft kann nur dann mit sich zufrieden sein, wenn es deren Mitglieder sind.
Deshalb finde ich, ist jeder einzelne gefragt, dies jeden Tag für sich umzusetzen. Wenn wir das an Bürgerinnenräte abgeben, geben wir damit nicht unsere Verantwortung und unsere Möglichkeiten des Mitwirkens ab?

Als zweites. Ist das wirklich so erstrebenswert? Unzufriedenheit ist auch ein Antrieb für kreatives Wirken und Veränderung.

Zufriedenheit sehe ich als vorübergehenden auch wichtigen Zustand. Wichtig, weil wir in Zufriedenheit zur Ruhe kommen können.

Es pendelt und ich glaube wir brauchen dieses gewiegt sein dazwischen. Ohne in dem einen oder anderen zu verharren oder in deren Extreme zu verfallen.

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Hallo lieber Robert, ich musste auch wieder suchen, auf Seite 297 unten

Hallo Sina,
also ich bin mit der Gesellschaft sehr unzufrieden, weil so viele existentielle Fragen nicht effektiv behandelt und gelöst werden. Trotzdem würde ich mich für mich selbst als zufrieden bezeichnen.

klar, es ist jeder einzelne gefragt. Genauso ist es wichtig, wahrzunehmen wie die anderen einzelnen es sehen und umsetzen würden. Das passiert wenn geloste Bürger*innen zusammenkommen um ein Thema zu beraten. Daraus entstehen gemeinsame Handlungsempfehlungen, die für alle akzeptabel sind und aktuelle Probleme lösen.

Das gemeinsame Wahrnehmen ist hier die Basis für gemeinsame Handlungen.

In so einem gelosten Gremium hat man als Teilnehmer*in zum ersten Mal in seinem Leben einen intensiven Austausch auf Augenhöhe mit einem Querschnitt der Gesellschaft, den man sonst so nicht hat. Das verändert den Blickwinkel von „das ist die Gesellschaft“ zu „das ist meine Gesellschaft“. Diese Wirkung empfinde ich als ganz wichtig (neben der effektiven Problemlösung…).

zu zweitens: da stimme ich dir zu

herzliche Grüsse, Wolfgang

Danke, @Wolfgang, was für ein schöner Anlass, das Zwischenraumkapitel Zwischen Kleinen Schritten und Großen Visionen, Nachbessern und Überwinden noch mal ganz bewusst zu lesen.

Ich merke, wie die für mich wichtige Botschaft inzwischen ein Teil meines Denkens, Fühlens und Handelns geworden ist: Wir brauchen das alles, jeder Beitrag ist wichtig, wir sind in Verbundenheit Teil der Veränderung.

Bezogen auf deine Frage würde ich antworten: Mein Gefühl ist, dass wir als Gesellschaft auf dem Weg sind, zufriedener zu werden. Zumindest streben wir danach. Ich glaube, dass wir schneller damit werden, wenn immer mehr Menschen sich an der Stelle einbringen, an der sie spüren, dass ihr Potential möglichst gut zur Geltung kommt.

Ich habe gestern ein Zitat geschenkt bekommen, welches dazu ganz gut passt:

Ich glaube, dass ein tiefgreifender kultureller Wandel bereits voll im Gange ist. Die Menschheit wird sich der Komplexität der vor ihr liegenden Herausforderungen bewusst. Eine neue Art individueller und kollektiver Führung entsteht in der Wirtschaft, der Zivil gesellschaft und der Politik. Nachdem wir jahrhundertelang überall Knappheit und Wett bewerb beobachtet haben, werden wir uns nun des Reichtums gewahr, der sich durch Zusammenarbeit und Teilen offenbart. Im Laufe dieses Buches werden wir die Weisen untersuchen, in der viele Menschen auf der ganzen Welt bereits an technologischen, sozialen, wirtschaftlichen und ökologischen Lösungen arbeiten, die der gesamten Menschheit dienen und geschädigte Ökosysteme wiederherstellen.

(aus Regenerative Kulturen gestalten. Von Daniel Christian Wahl)